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Stefan Schweiger

FOCUS Gesundheit: Den Alltag im Griff

Aus: FOCUS Gesundheit (2019)


Einmal im Jahr treffen sich Versehrte, Forscher und Hersteller zu einem großen Vergleichstest für Prothesen. Unser Autor war dabei – und wollte wissen, wie ihm Haushaltstätigkeiten von der Kunsthand gehen


Sssssssst, auf. Sssssssst, zu. Die Finger öffnen sich, die Finger schließen sich durch Drücken des Knopfs, der kurz hinter dem Handgelenk angebracht ist. Ganz weich. Oder richtig fest. Leise, aber hörbar surren die einzelnen Glieder. Die Prothese, die ich an meiner rechten Hand

habe, besteht nicht aus Haut und Knochen, sondern aus mehreren Hundert Metallteilen, einem Motor und einem Mikrochip, umhüllt von einem warm-weichen Silikonüberzug. Auf ihren Knöcheln zeichnen sich sogar feine Runzeln ab, wie an meiner natürlichen Hand. Jetzt vollen Fokus auf den Schlüsselbund, der vor mir auf dem Tisch liegt – und zugreifen. Die Finger knicken gleichmäßig ab. Schwups, flutscht mir der Schlüsselbund aus der Hand.


Ich trainiere meine Geschicklichkeit auf einem etwa 100 Meter langen Parcours, voll mit Alltagsaufgaben: Glühbirnen in Fassungen schrauben, Konservendosen öffnen oder mit dem Hammer Nägel in Holzplatten schlagen. Mit einer Hand, die nicht meine ist. Der Parcours ist Teil des „Cybathlons“, eines Wettbewerbs in Karlsruhe. Hier messen sich Athleten, die ein Bein oder einen Arm verloren haben, wer mit einer Prothese geschickter Alltagsaufgaben bewältigt.


(...)

 

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